Geräusche für die Zeltenden

Geräusche für die Zeltenden

  1. April 2010: Im einsamen Tal der Maasblette Im Zelt zu übernachten empfinde ich immer wieder als eine tolle Sache. Die frische Luft, der warme Schlafsack und im Idealfall (bei dichtem Zelt) ein sanft auf der Plane trommelnder Regen. Im Normalfall, wenn ich den noch einmal so nennen darf, zeltet man in vertrauter Umgebung, einem Campingplatz, im Garten oder auf einer Party oder Festival. Doch wie fühlt sich das an, wenn man alleine irgendwo in der Natur zeltet? Dann kommen die Geister. Das Trommeln der Regentropfen bekommt eine ganz neue Soundfärbung: Was höre ich dort für ein seltsames Ploppen? Ist es ein Tier, ein böser Feind oder doch der Regen? Die Zeltwand raschelt im Wind oder sind es die Schritte eines Bauern, der mich mit seiner Mistgabel vertreiben will? Schön ist es auch, wenn man direkt neben einem Bach zeltet, zumindest so lange es noch hell ist. In der Stille der Dunkelheit wandelt sich das nette Murmeln des Baches schnell in ein infernalisches Getöse, dessen Deutung offen ist. Die Psyche schaltet um auf pure Selbsterhaltung und ist bereit, sich jedem Feind zu stellen. Die Angst treibt einem das Adrenalin in die Adern und lässt zunächst nicht ans Einschlafen denken. Warum ich immer wieder wild zelten gehe? Das habe ich oben bereits beschrieben.

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